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Anmerkung: Dieser Bericht handelt von meinen persönlichen Eindrücken und bildet damit nicht die Gesamtheit an Talks der enterJS (über 50 Speaker!) ab.
Tag 2
Eine Stunde später als am Tag zuvor (mein Kollege Hannes berichtete), brachen wir nach Darmstadt zum zweiten Teil der enterJS 2018 auf. Nach erfolgreichem Team-Deployment und effizienter Parkplatzsuche trafen wir pünktlich im Hauptsaal des Darmstadtiums ein, in dem Sven Wolfermann seinen gut besuchten Talk über “Web-Performance Optimierung in 2018” hielt.
Ein verdammt wichtiges Thema, das in Projekten leider immer wieder erst sehr spät oder sogar gar keine Aufmerksamkeit erhält. Beim Beispiel von 30 MB schweren Startseiten ging ein Raunen durch die Menge - auch wir spürten unser mobiles Datenvolumen unter diesen Zahlen leiden. Neben Tipps, wie man dank asynchronem (async) Script Loading die Time-To-First-Render deutlich reduzieren kann, überraschte er uns vor allem mit einer Statistik; die zeigte, wie groß tatsächlich der Anteil an JavaScript im Verhältnis zum gesamten Gewicht der Seite ist.
Mit seinem Talk über GraphQL-IO präsentierte uns ein sehr motivierter Ralf S. Engelschall seine ganz eigene Lösung zum effektiven Arbeiten mit der noch relativ jungen Abfragesprache. Der Speaker sprach dabei in einer Geschwindigkeit, die selbst seinen Screencast alt aussehen ließ (vielleicht vergleichbar mit Videogeschwindigkeit 1.5) und nutzte diese Gelegenheit, um komplett mit REST abzurechnen, denn, so seine Worte: "Nicht einmal der Entwickler von REST möchte, dass ihr REST auf diese Art und Weise verwendet!".
Er zeigte uns eine GraphQL-IO Demo, die das Potential des Frameworks durch Synchronisierung von Datenbanken in Echtzeit in das clientseitige Frontend veranschaulichte. Nur um uns dann damit zu überraschten, dass das vermeintliche Backend bereits die Applikation selbst war.😲
Nach einigen Code-Beispielen wurde dem Publikum klar, warum dieses neue Framework so genial ist und wie einfach API-Abrufe damit umgesetzt werden können. Zitat: "Eben der totale Bitorgasmus!"
Um die Mehrsprachigkeit in Angular ging es in dem Vortrag von Ramon Ising. Er verglich ngTranslate mit der bestehenden CLI-Lösung. Der Vortrag war auf jeden Fall informativ und auch hilfreich, schon aufgrund des Hinweises aus dem Publikum, dass der ngTranslate-Entwickler jetzt als Freelancer im Core Team das integrierte Übersetzungssystem von Angular grundlegend überarbeiten will.
Auch heute gab es wirklich sehr gutes Essen! ❤️
Nach der folgenden Mittagspause trafen wir uns alle in der Haupthalle wieder, um die zweite Keynote des Events zu erleben:
Shirley Wu demonstrierte anhand von Demos über das Musical Hamilton und ihr “Film flowers” Projekt, wie man Daten eindrucksvoll visualisieren kann. Im anschließenden Live Coding mit React bewies sie letztlich: Datenvisualisierung ist ein gelöstes Problem, und die Lösungen heißen D3 und SVG.
Keynote: Shirley Wu über Datenvisualisierung mit D3
Unter dieser Prämisse schloss auch der nächste Talk von Mirco Zeiß nahezu nahtlos an. Er zeigte anhand einiger Beispiele die Möglichkeiten dieser JavaScript-Library sowie einige Fallstricke, die den Einstieg erschweren könnten. Merkt euch vor allem: Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Versionen. Achtet also auf die verwendete D3-Version in Tutorials, damit euer Programm ordnungsgemäß funktioniert. Auch von der Verwendung von Containern rät der Speaker ab, da ihr Einsatzbereich nicht expandiert werden kann.
Und dann kam auch schon der letzte Talk des Abends und damit auch der Veranstaltung: Unit-Testing mit Jest. Wie dies mit Puppeteer funktionieren kann, zeigt euch der Post von meinem Freund und Kollegen Daniel Ruf :)
Im Anschluss gab es dann noch eine Danksagung und ein paar Abschiedsworte, bevor jeder seines Weges ging.
Persönliches Fazit:
Die enterJS zeigte deutlich, wo die Reise der JavaScript-Entwicklung hingeht. Abseits von diversen Frameworks gibt es aber auch noch viele andere spannende Themenfelder, die sich zu erforschen lohnen.
Aber um noch einmal mal Chris Heilmann von der ersten Keynote frei zu zitieren:
"JavaScript ist mittlerweile so vielseitig einsetzbar, dass es unmöglich ist, alle Wissensbereiche abzudecken. Und das ist auch ok. Jeder kann und sollte seinen Bereich finden und nicht andere verurteilen, nur weil diese andere Schwerpunkte setzen."
In diesem Sinne: Sucht euch, was ihr liebt und macht euer Ding!
Vielleicht sieht man sich ja dann schon nächstes Jahr auf der enterJS 2019. 😎